Herbst auf Korsika 2019
1.Tag 04.10.19
Niederbüren - Fontellato, 460 km
2. Tag 05.10.19
Fontellato - "La Pietra" Korsika, 195km + 6 Stunden Fähre
3.Tag 06.10.19
Camping la Pietra, 0 km
4. Tag 07.10.19
Camping "La Pietra" - Tollare, 38km
5.Tag, 08.10.19
Tollare - Albo, 34km
6.Tag, 09.10.19
Albo - Calvi, 93 km
Bis St.Florent folgen wir immer der Küste auf kurviger aber doch angemessen breiter Strasse. St.Florent durchfahren wir gezungener Massen ohne anzuhalten, überall ist Parkverbot für Wohnmobile siganlisiert. Am Ortsausgang entecken wir dann den Wegweiser zu einem Leclerc Einkaufszentrum und nehmen die Gelegenheit wahr unsere Vorräte aufzufüllen. In Calvi entdecken wir später noch viele weitere Einkaufsläden. Aber die Vergangenheit hat uns ja bekanntlich gelehrt, Gelegenheiten nicht auszulassen. Zurück auf der D81 gehts durch die "Balagne" eine raue Gegend, die mich wieder an die Mani in Griechenland auf dem Pelopenes erinnert. Überhaupt ist die Landschaft dem Pelopones ganz ähnlich, aber etwas gebirgiger. Die Steigungen sind zwar nicht ruppig aber es geht konstant in die Höhe. Mit dem Velo würde ich das lieben, diese "Schleicher", nur nicht dieses Jahr. Gian würde sagen "Carbon statt Kondition". Oben angekommen geht es nicht minder kurvig wieder hinunter, spontan hat es mich die Strasse an den Jaufenpass erinnert. in der "Ebene" angekommen treffen wir auf die T30, eine Art Schnellstrasse. Tatsächlich steigt unsere Durchschnittsgewindigkeit von knapp 40 km/h auf odentliche 70 Km/h und wir kommen flott vorwärts. Schon aus der Ferne shehn wir die "Ile Rousse" mit ihren Leuchtturm. Von hier sind es nur noch rund 25km nach Calvi, unserem Etappenziel. Der Camping "La Pinède" liegt am Rande der Stadt, wenige Schritte vom Meer entfernt, wie die meisten der Campingplätze die wir bisher gesehen haben. Wir checken für 2 Nächte ein und finden auf den gut belegten Platz, eine ordentliche Parzelle. Gemäss Rezeption ist die Innenstadt in 20 Min. zu Fuss zu erreichen, ich rekognosziere das aber lieber erst mit dem Bike, nicht das ich mich dann noch in die Nesseln setze. Nach der Erkenntnis das es wohl 20 Min. forschen Schrittes bedarf, meint Rosi das wir für eine erste Stippvisite das Rad nehmen sollten. Mittlerweile hat sich der Himmel etwas zugezogen und Wind ist aufgekommen, das hält uns aber nicht davon ab am Hafen ein Eis zu essen, vielmehr Rosi isst eines, ich beschäftige mich mit der hiesigen Bierkultur und gönne mir ein grosses "Pietra" vom Fass. Noch bevor wir dann später den Grill anschmeissen, hat sich unser Sonnenschein Liam für einen Facetimeanruf angekündigt. Leider ist die Verbindung schlecht, aber immerhin kann er seine Zeichnung die er heute gemacht hat zeigen. Nachdem die Verbindung zum dritten Mal abbricht, ver abschieden wir uns und wünschen dem kleinen Mann eine gute Nacht. Der Wind ist nun doch etwas unangenehm, auch wenn die Temperatur noch weit über 20 ° liegt. Damit das Essen nicht gleich auskühlt ziehen wir es vor im Womo zu essen und dazu einen Tropfen aus regionalem Anbau zu kredenzen. Ein vollmundiger Roter aus Sartène im Süden Korsikas. Für morgen ist Biken angesagt und am Nachmittag eine weitere Besichtigungstour in Calvi. Ich werde euch morgen berichten.
7. Tag, 10.10.19
Calvi - Calvi, 0 km
Der Wind ist auch heute noch immer da, mich dünkt er sogar stärker als am Vortag. Wir sind froh das die Sonne scheint, die mag man nämlich nun gut vertragen. Das Tagesprogram von heute sieht eine Biketour für den Papa und später einen gemeinsamen erweitereten Stadrundgang mit Zitadelle von Calvi vor, die haben wir gestern nämlich ausgelassen.
Meine Biketourzum Leuchtturm "Revellata" führt erst in die Stadt, ich denke noch "ach, ist das langweilig" aber kurz darauf führt mich das Navi auf einen Trampelpfad erst zur Küste hinunter und dann dieser entlang bis zur Plage de L`Alga. Von dort geht es dann stetig bergan, zeitweise muss ich das Bike schieben, aber lange nicht so wir beim letzten mal. Insgesamt ist alles recht gut fahrbar. Der Wind hier draussen auf der Landzunge ist extrem böhig, manchmal kann man sich kaum auf dem Rad halten. Beim Leuchturm gibt es dann einen kurzen Fotostop und weiter geht es dem Wanderweg entlang. Hier ist es eher ein Feldweg, aber ohne 4x4 kaum zu befahren. Anstelle direkt wieder nach Calvi zurückzufahren, fahre ich ncoh zur Chapelle Notre Dame de la Serra, die hoch über Calvi tront. Der Rückweg ist dann wieder wie geschaffen um mit den Bike herunter zu brausen. Aber Vorsicht, immer wieder gibt es tiefe, ausgewaschene Rillen im Weg und grosse Steine die einem wieder einbremsen. Nach 2 Stunden bin ich dann auch wieder pünktlich zurück für den nächsten Punkt in Tagesprogram.
Bei unserer Fahrt in die die Stadt erkennen wir, woher der beständige Motorenlärm kommt. Calvi ist Etappenziel einer Autorallye mit historischen Rallyewagen 2 grosse Parkplätze sind gefüllt mit Mechanikerteams welche die Wagen für die nächste Etappe fit machen. Mein Herz macht natürlich Freudensprüge ob des ungedämpften Motorenlärms. Natürlich muss ich das ausgiebeig fotografieren und die eine oder andere kurze Filmsquenz aufzeichen. Aber eigentlich wollten wir uns ja die Zitadelle anschauen, was wir dann auch wirklich gemacht haben. Wir haben gehofft das es dort eine paar verschwiegene Gässchen mit allerlei kleinen und noch verwiegernen Läden hat, doch leider Fehlanzeige. Hier ist gar nichts los, geöffnet hat nur die Kirche und eine einsamer Glacéverkaufstand. Das Beste ist aber die Aussicht auf die Stadt und den Hafen von Calvi. Nachdem wir uns die renovationsbedürftige Kirche angeschaut haben steigen wir die Treppen wieder hinab zur EInkaufpassage, nicht ohne zuvor nochmals einen Blick auf die Autos von der Rallye zu werfen.
Trotz des kühlenden Windes wollen wir uns das Eisessen nicht vergällen lassen und setzen uns in ein Eiscaffee. Für 13 Euro bekommen wir einen wahrhaft riesigen Eisbecher mit gefühlt 500g kleingeschnittenen Fruchststückchen. Jetzt wär aber etwas Sonne gut, mittlerweile fröstelt es sogar mich, hier im Schatten der grossen Sonnenschirme. Wir haben gesehen was wir sehen wollten und machen uns daher wieder auf den Heimweg, Rosi im strammen Gegenwind und motorischer Unterstützung voraus und ich im Windschatten hinterher. Blöderweise habe ich einen Teil der Bilder von heute gelöscht.... also werd ich euch die noch nachreichen müssen.
8. Tag, 11.10.19
Calvi - Plage de Caspiu, 63km
Wie gewohnt machen wir uns gegen halb 10 auf den Weg in Richtung Porto. Unser Ziel liegt etwa 20 Min vor Porto an der Plage de Caspiu bei Partinello. Ausser zwei Restaurants soll es da ausser Strand nicht geben, wir hoffen es. Erst mal zum entsorgen und Wasser auffüllen, das ist uns nämlich bei unserem Morgenkaffee ausgegangen. Alles ok bis aufs Wasser füllen, aus dem Schlauch kommt ein Rinnsal und ich muss die Taste gefühlte 50x drücken bis der Tank halbwegs voll ist. Aber dann ist ja gut und wir verlassen Calvi in Richtung Flughafen und den Pass Bocca Di Marsolinu immer D81 folgend. Wir kommen flott vorwärts, für einmal ist die Strasse nicht ganz so kurvig. Nach gut der Hälfte der Strecke gewahren wir viele, an der Strasse parkierte Autos, was ist den da los? Fischen im Fluss oder ein Unfall? Aha, des Rätsels Lösung liegt in der Tour de Corse Historique, der Autorallye von Gestern. Die fahren wie wir nach Porto allerdings mit massiv überhöhter Geschwindigkeit, aus dem Blickwinkel des Womofahrers. Die Strasse ist daher offiziell bis um halb zwei gesperrt. Wir machen das Beste draus, parken artig am Strassenrand und gucken uns das Spektakel aus der Nähe an. Es muss so kurz vor 13 Uhr gewesen sein, als einer der Fahrer eine Kurve falsch eingeschätzt hat. Wie wir später sehen konnten ist er anstatt scharf nach rechts abzubiegen geradeaus durch die Mauer und über die Brücke hinunter... Ihr könnt auch denken was das bedeutet, Neutralisation des Rennen und eine Stunde Verspätung auf die Marschtabelle. So gegen Drei gehts dann auch für uns weiter, wir folgen weiter der D81 durch eine wilde und raue Gegend wie wir sie selten gesehen haben.
Zwischendurch gibt es immer wieder Ausblicke über Meer und Küste, einfach sagenhaft. Wir finden fast keine Worte für die Schönheit der Landschaft. Korsika hat uns definitiv in ihren Bann gezogen. Nach extrem kurviger Fahrt bis nach Partinello gehts nicht weniger kurvig hinunter zu unserer Traumbucht. Wir teilen uns den grossen Platz vor dem Strand mit zwei weiteren Campern und einigen wenigen Tagesgästen die hier zum Baden hergekommen sind.
Zum Apéro besuchen wir das Restaurant am Platze welches noch geöffnet hat und fragen mal nach den Öffungszeiten der Küche. Die Chefin gibt bereitwillig Auskunft und meint das dei Küche offen sei, sobald wir kommen. Ich glaube sie hat heute schon einige Gläser des feinen Rosés genossen, auf jedenfall macht sich auf mich einen ebensolchen Eindruck. Ich denke wir lassen das Experiment auf uns zukommen und berichten Morgen was dabei herausgekommen ist.
9.Tag, 12.10.19
Plage de Caspiu - Olmento, 150km
Am Morgen werden wir erst durch Schüsse geweckt und später durch den Betrieb am Strand. Die Spezialisten vom Vorabend manöverieren wieder ein Boot ins Wasser, was natürlich in erster Linie mit viel Autoverkehr am Strand einher geht.
Offensichtlich wird hier am Samstag die Wildsau gejagt. Hinauf zur Hauptstrasse begegnen uns zahlreiche, in Tarnbekleidung und mit Flinte bewaffnete Männer uind Frauen. Etwa auf halber Strecke liegt dannein erlegtes Tier.
Heute steht eine grössere Etappe bevor, Porto durchfahren wir lediglich und kurbeln immer der Küste und der D81 entlang bis Ajaccio, dem Hauptort von Korsika. Die Strecke ist über weite Strecken traumhaft schön, mir gehen so langsam die Adjektive für die Schönheiten Korsikas aus. Immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Steilküste mit den steilen Klippen eröffnen sich uns, sobald wir um die nächste Kehre fahren. Ein- oder zwei Fotostopps legen wir noch ein, sobald das Anhalten auf der schmalen Strasse möglich erscheint. Die geplanten 130 km ziehen sich bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 40km/h zäh in die Länge. Je weiter südlich wir auf der Insel kommen umso "lieblicher" wird die Gegend, die schroffen Felswände weichen sanften Hügelzügen, die wir auf weiterhin schmalen Strassen befahren. Unser Tagesziel liegt etwas vor Porto Pollo direkt am Strand, in einer Bucht. Der dortige Campingplatz ist echt schön gelegen und den Bildern im Netz zufolge in einer herrlichen Gartenanlage angelegt. Als wir am Ende der steilen Stichstrasse ankommen, sind wir überrascht ob der vielen parkierten Autos vor dem Campingplatz. Frohgemut schreite ich zur Rezeption um den Checkin vorzunehmen. Ich werde freundlich begrüsst, leider schliessen sie heute den Platz und warten nur noch bis die letzten Gäste gegangen sind. So ein Sch....., hier wäre ich gerne geblieben. Es hilft alles nichts, zurück zur Hauptstrasse und hinunter bis nach Porto Pollo, wieder nichts, der eine Camping hat ein Hundeverbot ist aber geöffnet, der Zweite ist bereits geschlossen. Da es hier in der Gegend kaum vernünftige Stellplätrze gibt sind wir auf einen Campingpaltz angewiesen, den einfach an die Strasse wollen wir uns doch nicht stellen. In Olmento, passend zur Olma Zeit in der Heimat, finden wir dann doch noch einen geöffneten Platz. Er liegt sehr schattig unter Pinien, der grosse Sandstrand ist gleich über die Strasse zu erreichen. Die Rezeption ist nicht besetzt, daher suchen wir uns ein Plätzchen das mehr oder weniger in der Sonne liegt. Denn trotz der Tagestemperaturen von 27°C wird es ohne Sonne ganz schnell kühl. Für morgen such ich uns dann noch ein neues Plätzchen, vielleicht direkt am Strand, damit wir nochmals zum Baden kommen.
10.Tag, 13.10.19
Olmento - Bonifacio, 73 km
Nach Bonifacio sind es von hier noch knappe 60km und da wir nun der T... irgendwas folgen können, ist die Strecke recht entspannt zu fahren. Es wird zunehmend flacher und wir sehen die ersten grösseren Weide- und Ackerflächen seit wir auf Korsika angekommen sind. Kurz vor Bonifacio gelangen wir auf eine Art Hochplateaux, ich finde es gleicht etwa den Fijells in Norwegen, viel felsiges Gelände ohne Bäume und nur mit Buschwerk über wachsen.
Zum Übernachten haben wir den Camping, gleich am Ortseingang auserkoren, der ist zwar sehr klein und eng, aber dafür kommen wir zu Fuss in wenigen Minuten an den Hafen und somit in die Stadt. Für einen längeren Aufenthalt scheint es uns hier doch etwas zu "kuschelig" und wir werden daher nur über Nacht bleiben und uns morgen ein neues Plätzchen suchen. Nachdem wir uns platziert haben, machen wir uns auf den Weg in die Stadt.
Der historische Teil von Bonifacio liegt hoch über dem Wasser auf einem Kalksteinfelsen der ins Meer hinausragt, dieser bildet so einen natürlichen Hafen. Rund um das lebendige Hafenbecken befinden sich viele Restaurants und Souvenierläden, denen wir aber erst auf dem Rückweg unsere Aufmerksamkeit zu Teil werden lassen. Strammen Schrittes erklimmen wir den Kalksteinfelsen mit seinen Häusern, die bis auf den letzten Zentimeter, auf den teils überhängenden Vorsprüngen trohnen. Von hier hat man einen grandiosen Ausblick auf den Grain de sable oder U Diu Grossu wir es auf korsisch heisst, auf den riesigen Monoliten im Meer. Man hat hier auch einen schönen Überblick über die senkrecht abfallende Küste weiter gegen Süden hin, schade das das Wetter heute nicht so mitmachen mag. Die Sonne scheint nur zeitweise milchig durch die geschlossene Wolkendecke, trotzdem ist die Temperatur weiterhin angenehm warm. In der mittelalterlichen Stadt gibt es viele Gässchen mit kleinen Läden und Beizen zu entdecken. Überall begegnet einem "schwiizertütsch", es hat auch hie,r wie übrigends auf der ganzen Insel sehr viele Schweizer Feriengäste. Ich kann mich nicht entsinnen wann die Schweizer gegenüber den Deutschen je in der Mehrheit waren, hier ist es aber so.... Zu guter Letzt werfen wir auch noch einen Blick auf die "Escalier du Roy d`Aragon", die man gegen Bares gerne auch besteigen darf. Der Legende nach sollen im Jahre 1420 die Soldaten des Königs Alfonso von Aragon die Treppe während einer Belagerung innert einer Nacht in den Fels geschlagen haben. In Wirklichkeit diente die Treppe 2000 Jahre lang als Zugang zu den Trinkwasserstellen am Fusse des Felsens. Nun ist es Zeit langsam zum Womo zurück zu schlendern und Farino zu erlösen. Ich denke wir werden dann zum Abendessen nochmal an den Hafen gehen, ich hab noch immer keine Muscheln bekommen.....
11.Tag, 14.10.19
Bonifacio - Solenzara, 90km mit Umwegen
Der Plan für heute hätte wie folgt gelautet: kurze Anfahrt zum Strand von Palombaggia, dann liegen lang an Sandstrand für 2 Tage. Ätsch,.. das war wohl nix. Schon das Wetter läd heute nicht zwingend zum Sonnenbaden ein, weil dazu müsste sie ja von Himmel scheinen. Zum 2. ist die Zufahrt zum Strand unserer Wahl mit einer Kette versperrt und zum 3. ist der nächste Stellplatz nicht direkt am Strand und unter einen dichten Pinienwald, was wir eigentlich auch nicht möchten. Also suchen wir weiter. Leider sind alle Zugänge zum Meer in der näheren Umgebung für Womo`s gesperrt und die Campingplätze welche noch in Frage kämen sind bereits geschlossen. So kommt es das wir am Ende auf dem Stellplatz von Solenzara, rund 20km nördlich von Porto Veccio, landen. Hier haben wir zumindest den Meerblick, aber mit Sonne ist nun wirklich nichts mehr, die Wolken stauen sich an den Bergkämmen hinter uns und wir schätzen das es dort sogar etwas regnen könnte. Wir können hier aber schön vor dem Womo sitzen und unseren Blick übers Meer schweifen lassen, denn die Temperaturen sind trotz bewölktem Himmel ganz passabel. Rosi wandert mit Farino etwas der Küste entlang und sammelt allerlei Schwemmholz und Steine für die Bastelstunden mit Liam, während ich mir gemütlich eine Pfeiffe anstecke. Morgen werden wir bis Aleria fahren, dort soll es nochmals eine Stellplatz am Strand geben und ganz wichtig,... eine Weinkellerei mit Degustationsmöglichkeit. Ich hoffe deas morgen auch die Sonne wieder zurückkehrt, sie war ein bisher zuverlässiger Begleiter auf unser Tour durch Korsika.
12. Tag, 15.10.19
Solenzara - Aleria, 53km
Gestern Abend hat sich dann noch der Mond so herrlich in Szene gesetzt, das ich nochmal mit der Kamera nach draussen gegangen bin um einige Fotos zu schiessen. Nachdem es in der Nacht 2 x leicht geregnet hat, steht am Morgen dann die Sonne am Himmel als meine Äuglein aus dem Fenster blizzeln. Also im Moment schaut es so aus als wenn sich unsere Hoffnung auf einen sonnigen Tag am Strand bewahrheiten könnte. Die Strecke von Solenzara nach Aleria ist kurz und über die T10 auch schnell zurückgelegt. Bereits vor dem Mittag kommen wir im Naturschutzgebiet von Aleria an.
Als erstes fahren wir ein stückweit dem Strand entlang um ein Plätzchen für uns zu finden. Da ich nicht weiss wie die Strecke weiter befahrbar ist, steigen wir aus und erkunden den Weg zu Fuss. Etwas entfernt von uns ist eine ältere Frau mit einen grossen Mastino ohne Leine unterwegs, in dem Moment da ichdenke ohoh, hat das Riesenvieh unseren Farino bereits entdeckt. Als er auf uns losstürmt kann Rosi Farino gerade noch von der Leine lassen, damit er Bewegungsfreiheit hat und sich zur Wehr setzen kann. Das "Ding" hat Farino sofort am Wickel und versucht sich in ihm fest zubeissen, die hilflosen Rufe der Frau sind wirkungslos und es entsteht ein wilder Kampf. Wir stehen hilflos der Situation gegenüber, das einzige was ich tun kann ist dem Vieh die Leine über den Rücken zu ziehen, auch das ohne Wirkung. Mittlerweile ist auch die Frau, bewaffnet mit einen Schirm am Ort des Geschehens eingetroffen und kann ihren Hund mittels kräftiger Schirmschläge von Farino trennen. Wir haben echt Angst um Farino gehabt, Gott sei Dank hat ihn sein dichtes Fell in vor den Beissattacken geschützt, er scheint unverletzt zu sein. Der Mastino hat wohl weniger Glück gehabt und trägt eine ordentliche Wunde in der Flanke davon, das ist mir aber im Augenblick grad schei.... egal. Puhh, was für eine Aufregung gleich zum Auftakt.
Nachdem wir uns etwas beruhig haben setzen wir die Suche nach dem erwähnten Plätzchen fort, Farino bleibt derweil im Womo. Die Dame hat ihr Vieh jetzt an der Leine und entschuldigt sich wortreich auf französisch, das kann sie sich...... Mittlerweile sind wir fündig geworden, ein hübscher Platz bei einer Tamariske nur wenige Meter vom der Brandung entfernt. Das Meer ist auch heute aufgewühlt und der Wind treibt die Wellen mächtig an. Nachdem wir uns eingerichtet haben, unternehmen wir einen schönen Spaziergang am Strand, die feine Gischt, das Salz und der Wind beschlagen unsere Brillen so starkt, das wir wie durch eine matte Scheibe schauen würden. Da Wogen sind grau, weiter draussen ist das Meer fast schwarz, das Wasser ist aber wärmer als es den Anschein macht. In der Zwischenzeit haben sich wieder dunkle Wolken zusammen gezogen und es tröpfelt etwas. Das Spiel wiederholt sich heute Nachmittag im halbstunden Takt, rein ins Womo, raus aus dem Womo, Regen, Sonne, Wind. So gegen Drei packe ich die Gelegenheit einer Sonnephase und stürze mich in die Fluten des Mittelmeers. Wahh, ist das nass, aber herrlich erfrischend ohne das es wirklich kalt wäre. Ich fühle mich ein bisschen in die Kindertage zurückversetzt, als wir am Strand von Jesolo auf solchen Wellengang gehofft hatten und uns dann stundenlang in die Wogen geworfen haben um uns dann wieder an den Strand tragen zu lassen. Rosi beobachtet mein Treiben von Strand aus und macht die Beweisfotos. Geduscht wird anschliessend hinter dem Womo, Rosi reicht mir Schlauch und Shampoo aus dem Badezimmerfenster, das funktioniert ganz ordentlich. Ich fühle mich gleich inspiert, und denke darüber nach ob es da nicht vielleicht eine Möglichkeit für eine feste Installation geben könnte... Winterarbeit! Ansonsten verbringen wir einen gemütlichen Nachmittag mit lesen und faulenzen, wer hätte das nach diesem Start gedacht.
13. Tag, 16.10.19
Aleria - Calvi - Bastia, 140km
Einmal mehr erwachen wir bei strahlendem Sonnenschein und wir können draussen Frühstücken, was heisst alles wieder ausräumen...., naja ich hab ja Übung von gestern. Selten war das Frühstück so wichtig wie heute, denn unser erster Punkt auf der heutigen Traktandenliste ist die Weindegu gleich vor Ort bei der Weinbaugenossenschaft. Wir staunen ob der Vielzahl der angebotenen Weine und der günstigen Preise wegen. Wir werden nett in einem französisch-englisch Gemisch beraten und bekommen auch alle Weine zum degustieren gereicht. Nach der Nr. 4 muss ich dann passen, schliesslich wollen wir ja noch etwas weiterfahren. Wir einigen uns auf einen schönen Roten aus den Grenache Trauben, dieser Tropfen soll typisch für die Gegend hier sein. Wir decken uns mit 12 Flaschen ein und hoffen das er zu Hause dann auch noch so fein schmeckt wie heute Morgen um 10.00 Uhr.... Für heute haben wir einen Abstecher nach Corte, der einzigen Universitätsstadt in Korsika, geplant. Eigentlich war auch vorgsehen in der Gegend zu übernachten, leider sind die Campingplätze bereits alle geschlossen und die Stellplätze dünn gesäht. Wir fahren jetzt mal da hinauf und schauen dann weiter.
Es ist deutlich kühler hier oben auf knapp 450 m.ü.M.. Corte liegt auf einen Hochplateaux umgeben von den höchsten Gipfeln Korsikas, diese reichen bis auf eine Höhe von 2700m und sind sehr imposant anzuschauen. Es soll auch ein herrliches Wandergebiet sein, wenn man denn ein Wandervogel wäre.. . Erst kaufen wir am Stadtrand noch ein, schliesslich brauchen wir ja noch Vorräte für den Rest des Urlaubs, bevor wir uns auf die schwierige Suche nach einer Parkmöglichkeit machen. In der Tat umrunden wir den ganzen Ort bis wir ein Plätzchen für unser Womo finden, der einigermassen in Gehdistanz zum Zentrum liegt. Corte, naja viel gibt es da eigentlich nicht zu sehen und ist schnell einmal erkundet. Die Gebäude sind arg vernachlässigt und die meisten stark renovationsbedürftig, den einen oder anderen Balkon würd ich auf jeden Fall nicht mehr betreten. Aber da wir schon mal hier sind und es gerade Mittagszeit ist setzen wir uns in eine Pizzera auf dem Place Paoli mit der gleichnamigen Statue, und putzen eine Pizza auf der Piazza weg. Inzwischen ist auch der Entschluss gereift das wir ans Meer zurückkehren und die letzten Tage auf Korsika etwas südlich von Bastia auf dem Camping San Damiano verbringen. Dieser liegt auch für die Fährabfahrt am Samstag günstig und ist vorallem auch noch geöffnet. Die Fahrt dorthin führt uns nochmals durch die Berge der Insel bevor wir unvermittelt in der Ebene am Meer ankommen. Hier ist wieder ganz schön was los und der Verkehr und das Gedränge auf der Strasse ist gross. Den Platz finden wir dann problemlos und suchen uns eine Parzelle ganz vorne am Strand aus. Da es nun wohl nichts mehr Spannendes zu erzählen geben wird schliesse ich den Reiseblog aus Korsika mit einem Fazit ab.
Korsika ist definitiv eine Reise wert, das nächste Mal würden wir sicher ein paar Wochen früher reisen wollen, da vorallen die Campingplätze mehrheitlich schon geschlossen haben. Entsorgung ist meist nur auf diesen möglich und ich würde nur ungern einfach irgendwo in der Pampa den Hahn öffnen. Am Besten hat uns das Cap Corse gefallen, mit seiner wilden Natur und die Westküste bis Ajaccio. Wer grosse Sandstrände sucht ist an der Ostküste gut bedient und wird sicher etwas passenden finden. Bei nächsten Besuch werden wir sicherlich mehr Zeit für die Bergregionen im Innern der Insel aufwenden. Von den Städten die wir besucht haben hat mir Bonifacio und Calvi den meisten Eindruck gemacht, hier lässt sich ausgezeichnet schlendern und shoppen. Bastia werden wir uns vermutlich dann morgen noch anschauen, vielleicht revidiere ich dann meine Meinung nochmal... schön das ihr dabei wart, bis zum nächsten Jahr.